Startseite  |  Übersicht  |  Kontakt  |  Impressum/Datenschutz
Sabine Koller, Uhrmachermeisterin in Nürtingen-Wolfschlugen
Sabine Koller
Uhrmachermeisterin
Nürtinger Str. 28
72649 Wolfschlugen
Tel.: 07022 25 45 60Mobil: 01512 61 753 68
E-Mail:
  • Startseite
  • Über mich
  • Leistungen
  • Uhrenkunde
  • Kontakt
  •  

    Wanduhren, Regulatoren und Kuckucksuhren

    Unter einem Regulator versteht man in der Uhrentechnik eine genau gehende Pendeluhr

    • eine kastenförmige Pendelwanduhr
    • eine Armbanduhr mit Regulator-Zifferblatt
    • ein Regler in Schlagwerken.

    Präzisionsregulator

    Präzisionsregulatoren mit kompensiertem Pendel wurden bis in die späten 1960er-Jahre als Zeitnormale für wissenschaftliche Zwecke und für die offizielle Zeitbestimmung eingesetzt und Regulatoren genannt. Sehr gute Regulatoren haben eine Gangabweichung von weniger als einer Sekunde im Monat. Bei dem im wissenschaftlichen Bereich verwendeten Regulator wurden zur präziseren Ablesbarkeit der Zeit die Zeiger auf verschiedenen Achsen des Zifferblatts angeordnet: Es dominiert als einziger großer Zeiger auf der zentralen Achse der Minutenzeiger, während Stunden- und Sekundenzeiger sich normalerweise jeweils dezentral oberhalb und unterhalb in kleineren Zifferblattbereichen drehen.

    Pendelwanduhr

    Prinzipiell stammt der Begriff "Regulator" vom Zeitwort regulieren ab, im ursprünglichen Sinn war es also eine Uhr, nach der der Uhrmachermeister seine andren Uhren einregulierte. Er legte in die Erzeugung dieser Uhr also all sein Können und Wissen, um die geringstmögliche Fehlweisung zu erzielen. Der echte "Regulator" hat auch ein ganz spezielles "Regulator-Zifferblatt", bei dem der Minutenzeiger das große Zifferblatt beherrscht, während die Stunden- und Sekundenzeiger auf eigenen kleineren Hilfszifferblättern kursieren. Leider wird der Begriff heute, wie in Folge ersichtlich, für viele "normale" Wanduhren einfacher Bauart fälschlich verwendet. Der Begriff Regulator wird auch für bestimmte Wanduhren mit Pendel verwendet. Die Kriterien, die eine Wanduhr als Regulator definieren, sind weniger die Leistungs- und Ausstattungsmerkmale dieser Wanduhr, sondern vielmehr die Form des Uhrengehäuses und die Art der Unterbringung der Uhrenkomponenten in diesem Gehäuse. Eine Wanduhr kann prinzipiell als Regulator bezeichnet werden, bei der das Uhrwerk mit Zifferblatt zusammen mit Antrieb, Pendel und Hemmung in einem meist rechteckigen, aufrechten Uhrengehäuse hinter einer Tür mit Glaseinsatz bzw. -sätzen untergebracht ist. Diese Uhren wurden vor allem in Deutschland in großer Zahl von vielen Firmen industriell gefertigt, beginnend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und endend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurden aber auch in Frankreich und Österreich (Wiener Gewichtsregulator) produziert.

    Die Gestaltung des Uhrengehäuses hat sich je nach Produktionszeit den jeweiligen Stilrichtungen angepasst. So gibt es den Regulator des Historismus mit aufwendigem Zierrat, den Jugendstil-Regulator mit Blumendekor und den Art-déco-Regulator mit seinen klaren geometrischen Formen. Zeitlich parallel zu den jeweiligen Stilrichtungen werden bis heute Regulatoren produziert, deren Formgebung sich nach den Kriterien der Sachlichkeit und des modernen Zweckstils richtet, es gibt jedoch auch Nachbauten historischer Modelle.

    Die Komponenten des Uhrwerks, wie der Antrieb, die Hemmung und das Pendel sind meist nicht hinsichtlich hoher Ganggenauigkeit optimiert, für den Hausgebrauch war die Ganggenauigkeit seinerzeit (d. h. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) jedoch ausreichend und lag über der vieler älterer Uhrenmodelle. Die überwiegende Zahl der Regulatoren verfügt über Federantrieb, Ankerhemmung und ein relativ kurzes Pendel. Das Pendel wurde oft als Kompensationspendel aus mehreren Stäben unterschiedlicher Metalle gefertigt, wodurch die Längenveränderung bei Temperaturschwankungen vermindert werden sollte. Häufig stehen auf der Pendellinse des Regulators die Buchstaben "A" und "R", für avancer und retarder (=Beschleunigen und Verlangsamen) als Anleitung zum genauen Einstellen durch entsprechendes Verschieben der Pendellinse, oft befindet sich an der Rückseite des Gehäuses auch eine Skala, an der man den Pendelausschlag ablesen kann. Bei späteren Regulatoren verwendete man auch Pendelstäbe aus Holz, das durch einen speziellen Lack dazu gebracht werden sollte, nicht mehr durch Feuchtigkeitsaufnahme oder -abgabe zu "arbeiten".

    Zur Ausstattung des Regulators zählt in den meisten Fällen ein Schlagwerk. Das Standardschlagwerk besitzt den Halbstundenschlag. Darüber hinaus findet man auch Schlagwerke mit Dreiviertelstundenschlag, Stundenrepetition oder Westminsterschlag.

    Regulatoren waren seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre beliebte Einrichtungsstücke der "guten Stube", oft passend zu den Möbeln ausgewählt und wurden in großer Zahl verkauft. Dementsprechend finden sie sich die in dieser Zeit produzierten Modelle noch heute in vielen Familien als "Erbstück" und sind auf dem Antiquitätenmarkt recht häufig anzutreffen.

    (Quelle: Wikipedia)

    Kuckucksuhr

    Klassische Kuckucksuhr

    Die Kuckucksuhr wird traditionell vor allem im Schwarzwald gefertigt. Sie hat weltweiten Bekanntheitsgrad erlangt. Häufig handelt es sich um eine Wanduhr, deren mechanisches Pendelwerk mit Kettenzug und Schlagwerk ausgestattet ist. Die Grundform des Gehäuses ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts meist einem Bahnwärterhäuschen mit Schrägdach nachempfunden und mit mehr oder weniger aufwendig geschnitzten Holzornamenten verziert. Die eigentliche namensgebende Besonderheit der Kuckucksuhr besteht jedoch im Schlagwerk. Als akustisches Zeitsignal dient ein mechanischer Kuckuck, der beweglich im Gehäuse hinter einer türähnlichen Klappe über dem Zifferblatt angebracht ist, und meist zu jeder vollen Stunde heraus geschwenkt wird. Zusätzlich ertönen dazu ein oder mehrere Kuckucksrufe, zur vollen Stunde je nach Anzahl der Stunden (volle Stunden werden gezählt), meist zusammen mit einem Gong.

    Der „Kuckucksruf“ wird traditionell durch ein Paar unterschiedlich hoher Orgelpfeifen im Inneren der Uhr erzeugt. Einige Patente kommen jedoch auch mit nur einer Flöte aus. Je nach Ausführung wird der mechanische Kuckuck – traditionell aus Holz geschnitzt und bemalt, heute oft aus Kunststoff – passend zum Kuckucksruf bewegt oder öffnet den Schnabel. Zusätzlich können außen an der Uhr noch andere bewegliche Zierelemente angebracht sein, die sich (meist nur zur vollen Stunde) mitbewegen (Tänzer, weitere Vögel). Heute werden neben den traditionell mechanischen Kuckucksuhren auch elektro-mechanische Modelle angeboten mit Quarzuhrwerk, elektronisch erzeugtem Kuckucksruf, sowie Kettenzug- und Pendelattrappen.

    Funktionsweise eines mechanischen Kuckucksuhrwerks

    Heute ist das mechanische Uhrwerk einer Kuckucksuhr meist einem herkömmlichen Schlaguhrwerk ähnlich. Es besitzt zusätzlich die sogenannte „Vogelstange“, einer Schwenkvorrichtung, die den „Kuckuck“ bei Schlagauslösung in Richtung Klappe bewegt. Die Klappe wird dabei mit einem Drahtbügel geöffnet, der am Fuß des Vogels befestigt ist. Am Ende des Schlagvorgangs wird die Vogelstange wieder in Gegenrichtung geschwenkt und damit die Klappe geschlossen.

    Die Auslösung des Kuckucksrufs erfolgt durch zwei grundsätzlich unterschiedliche Prinzipien. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde das Schlagwerk in der Regel durch eine Schlossscheibe gesteuert. Auf diese historische Funktionsweise der Kuckucksuhr wird hier nicht eingegangen, sondern nur auf das heute übliche Ineinanderspiel von Stufenrad und Auslösehebel. Während sich das Gewicht am Uhrwerk-Kettenzug permanent nach unten bewegt, ist die Schlagauslösung blockiert. Mit dem Stundenzeiger ist ein Stufenrad mit zwölf Stufen gekoppelt. Befindet sich der Minutenzeiger in „Zwölf-Uhr-Stellung“ löst sich für einen kurzen Moment eine Sperre und ein vertikal verzahnter Auslöserhebel (Rechen) fällt auf das Stufenrad, also je nach Uhrzeit unterschiedlich tief. Um zwölf Uhr ist die Stufe am kleinsten und der Auslöser fällt am tiefsten. Die Blockierung wird gelöst und das Schlag-Kettenzug setzt sich in Bewegung. Er treibt ein Nockenrad an, welches die „Bedienung“ des Schlagwerks übernimmt. Dabei werden zeitversetzt über ein Drahtgestänge zwei mit kleinen Gewichten oder Holzblöcken beschwerte Blasebälge angehoben und wieder losgelassen. Jeder Blasebalg pumpt Luft in eine kleine Pfeife, wodurch der Kuckuckston entsteht (zuerst der hohe Ton, dann der tiefere). Der Eindruck eines Kuckucksrufs kommt nur zustande, wenn das Auslösen der Pfeifen im richtigen Abstand zueinander liegt. Das Nockenrad löst nach der zweiten Pfeife noch den Schlag auf eine Tonfeder (Gong) aus. Es kann zusätzlich noch andere Zierelemente wie außen angebrachte Vögel, Tänzer usw. bewegen.

    Bei jedem einzelnen „Schlag“ wird der vertikal verzahnte Auslöserhebel mittels eines an das Nockenrad gekoppelten rotierenden Nockenelements um einen Zahn angehoben und durch die Sperre, die den Auslöserhebel außerhalb des Schlagbetriebes oben hält, bei jedem Zahn eingerastet. Bei zwölf Uhr kann sich das Nockenelement also zwölfmal drehen, bis der Auslöserhebel wieder an seinem Ausgangspunkt angelangt ist und das Schlagwerk wieder blockiert wird.

    Bei sehr aufwendig animierten Außendekorationen kann ein weiteres Schlagwerk im Einsatz sein oder es gibt ein weiteres „Türchen“ für die Wachtel, die im Viertel- oder Halbstundentakt schlägt. Derartige Uhren haben dann drei Kettenzugwerke.

    Je nach Ausführung müssen Kuckucksuhren heute alle 24 Stunden bis 8 Tage neu aufgezogen werden. Zum Aufziehen müssen wie bei anderen Kettenzugwerken die abgesenkten Gewichte von Hand wieder hochgezogen werden. Dass die Kettenzuguhrwerke in der Regel die geringere Laufzeit haben als Federuhrwerke, wird dadurch teilweise kompensiert, dass die Laufreserve jederzeit direkt an der Position der Gewichte ersichtlich ist und eine Beschädigung des Uhrwerks durch unkontrolliertes Aufziehen („Überziehen“) nicht möglich ist. Einige Modelle besitzen wie andere Schlaguhren einen Schlagabsteller, der es ermöglicht, den Kuckucksruf zum Beispiel nachts abzustellen.

    Die ersten Kuckucksuhren

    Die Ursprünge der Kuckucksuhr liegen im Dunkeln.

    Bereits 1619 gelangte eine Uhr mit Kuckucksschrei in die Sammlung des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen.

    1650 beschrieb Athanasius Kircher in dem weit verbreiteten Handbuch zur Musik Musurgia Universalis (1650) eine mechanische Orgel mit verschiedenen Figurenautomaten, darunter auch eine mechanische Kuckucksfigur. Dieser Kuckuck öffnet automatisch den Schnabel und bewegt Flügel und Schwanzspitze. Gleichzeitig ertönt der Kuckucksruf, erzeugt von zwei Orgelpfeifen, die auf eine kleine oder große Terz gestimmt sind.

    1669 schlug Domenico Martinelli in seinem Buch Horologi Elementari vor, den Kuckucksruf für die Anzeige der Stunden zu verwenden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war der Mechanismus für eine Kuckucksuhr bekannt.

    Die ersten Schwarzwälder Kuckucksuhren

    Wer die ersten Schwarzwälder Kuckucksuhren konstruiert hat, ist umstritten. Bereits die beiden ersten Geschichtsschreiber über die Schwarzwälder Uhrmacherei widersprechen sich in dieser Frage. Markus Fidelis Jäck behauptete 1810, dass Franz Anton Ketterer aus Schönwald zu Beginn der 1730er-Jahre als erster Kuckucksuhren gefertigt habe. Franz Steyrer hingegen berichtet in seiner Geschichte der Schwarzwälder Uhrmacherkunst (1796), dass Michael Dilger in Neukirch und Matthäus Hummel 1742 anfingen, Kuckucksuhren zu bauen. Wolfgang Altendorff schreibt die erste Schwarzwälder Kuckucksuhr dagegen Franz Anton Ketterers Vater Franziskus Ketterer (* 1676; † 2. Juli 1753 in Schönwald) zu.

    Im 19. Jahrhundert fand sich der Kuckuck ebenso in Lackschilduhren als auch in Rahmenuhren, bevor die Bahnhäusleuhr alle anderen Formen der Kuckucksuhr innerhalb weniger Jahre vom Markt verdrängte.

    Die Bahnhäusle-Uhr

    Im September 1850 rief Robert Gerwig, der Direktor der Großherzoglich Badischen Uhrmacherschule in Furtwangen, zu einem Wettbewerb für ein zeitgemäßes Uhrendesign auf.

    Der folgenreichste Entwurf stammt von Friedrich Eisenlohr, der als Architekt für die meisten Bauten entlang der badischen Staatseisenbahn verantwortlich war. Eisenlohr versah die Fassade eines Bahnwärterhäuschens mit einem Zifferblatt. Das Urbild der heute noch als Souvenir beliebten Kuckucksuhr war geboren.

    Um 1860 entfernte sich die Bahnhäusleuhr deutlich von der ursprünglich eher strengen grafischen Form. 1862 bot Johann Baptist Beha aus Eisenbach zum ersten Mal reich verzierte Kuckucksuhren mit geschnitzten Beinzeigern sowie Gewichten in Form von Tannenzapfen an.

    Seit dieser Zeit ist die Bahnhäusleuhr mit üppigen dreidimensionalen Pflanzen- und Tierschnitzereien ein Dauerbrenner als Souvenir. Im Ausland gilt die Kuckucksuhr nicht nur als Symbol für den Schwarzwald, sondern für ganz Deutschland, aufgrund der kulturellen Gleichheiten und der Verbreitung der Uhren auch für die Schweiz und Österreich.

    Bedeutung in der populären Kultur

    Kuckucksuhren sind in der Literatur verbreitet. Von einer Kuckucksuhr handelt etwa Astrid Lindgrens Kinderbuch "Kuckuck Lustig", in dem allerdings der Vater den Kindern erklärt, die Kuckucksuhren kämen aus der Schweiz. Die Kuckucksuhr ist ein in zahlreichen Comics und Zeichentrickfilmen verwendetes Requisit, wobei der Kuckuck fast immer – im Unterschied zu den handelsüblichen Kuckucksuhren – an einem Scherenarm befestigt ist und ein Stück aus der Uhr herausschnellen kann.

    In dem Film Eins, Zwei, Drei taucht immer wieder eine "Kuckucksuhr", die statt einem Kuckuck einen Uncle Sam enthält, mit der Melodie von Yankee Doodle auf.

    Sowohl in der Kunst (z. B. Stefan Strumbel) und der Mode (z. B. Hermès) als auch im Uhrenhandwerk wird an modernen Versionen der Kuckucksuhr gearbeitet. Dabei wird versucht, traditionelle Bestandteile wie das Schwarzwälder Uhrwerk mit entsprechend verändertem Äußeren zu kombinieren.

    In Fritz Benschers Quizsendung Tick-Tack-Quiz, die zwischen 1958 und 1967 in der ARD zu sehen war, erhielt der unterlegene Kandidat als Trostpreis eine Kuckucksuhr.

    Auch in Michael Endes „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ kommt eine Aua-Uhr vor, die entfernt an eine Kuckucksuhr erinnert.

    Im Film „Der dritte Mann“ (1949) hält Orson Welles die sogenannte "Kuckucksuhr-Rede". Auch er behauptet, die Kuckucksuhr käme aus der Schweiz.

    (Quelle: Wikipedia)

    Erstellt von TYPO3-Beratung.com, Nürtingen/Wolfschlugen